Tägliche Glücksmomente
Das sind sie, diese Momente, die mich unvermittelt aus meiner Grübelei herausholen. Mich darin erinnern, wie schön das Leben ist. Mir zeigen, wie unbeschwert und genussvoll man leben kann, ohne sich über viel zu viele Gegebenheiten den Kopf zu zerbrechen und sich den Alltag schwerer zu machen, als er ist.
Die Momente, wenn ich vom Geschnatter und Wasserplantschen aufmerksam geworden aus dem Fenster schaue und in dem Bächlein, das an unserem Haus vorbeifließt, Nachbars Enten entdecke. Ihnen zusehe, wie sie sich erfreuen am frischen Wasser, an der Sonne, der Luft und an der Freiheit im Bach zu baden, sich zu putzen und die eine oder andere Leckerei herauszufischen.
Sie wissen nichts von der Pandemie, die seit Monaten unser Leben bestimmt und mit Sicherheit noch einige Zeit unser ständiger Begleiter sein wird. Sie sorgen sich nicht um das Heute und erst recht nicht um das Morgen.
Wie s0 häufig schenkt uns die Natur solch lehrreiche Beobachtungen. Nur sehen, verstehen und umsetzen müssen wir sie selbst. Es lässt sich nicht von jetzt auf gleich eins zu eins in unseren Alltag integrieren. Das ist auch nicht das Ziel, wie ich denke. Sondern die Wahrnehmung und der Denkanstoß im eigenen Leben Kleinigkeiten zu korrigieren. Warum nicht ab und an den Dingen entspannt ihren Lauf lassen? Gerade vor dem Hintergrund, dass wir den momentanen Zustand nicht verändern können und im Laufe der Zeit ebenfalls Situationen durchleben müssen ohne Einfluss darauf, sie zu verändern. Seit ich aus Köln weggezogen bin und hier am Chiemsee lebe, eng verbunden mit der Natur, ihre Regeln kenne und schätze, fühle ich mich bisweilen wie die oben beschriebenen Enten. Ich bade zwar nicht im Bach, lasse jedoch Dingen, die ich nicht beeinflussen kann, ihren Lauf.
Nicht immer aber zunehmend öfter.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!
Text und Fotos © Gabriela Zander-Schneider