Advent
Warum zünden wir in der Adventszeit Kerzen an?
Zahlreiche Traditionen und Bräuche, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, haben wir übernommen. Weil es schon immer so war, weil sie mit angenehmen Erinnerungen verbunden sind und zu unserem Leben gehören. Ob es nun die Eier zu Ostern, der Christbaum zu Weihnachten oder der Kranz und die Kerzen in der Adventszeit sind.
Ich bin der Frage nachgegangen welchen Ursprung der Brauch hat, in der Vorweihnachtszeit 4 Kerzen auf einem Kranz anzuzünden.
Vor 181 Jahren leitete der evangelische Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern (1808–1881) das von ihm gegründete Heim für notleidende Kinder in der Hamburger Vorstadt. Hier sollten die Mädchen und Jungen ein liebevolles und sicheres Zuhause finden.
Um ihnen die Zeit bis zum Weihnachtsfest zu verkürzen, und damit die ständig wiederkehrende Frage «wie lange dauert es noch», zu beantworten, befestigte er auf einem Wagenrad so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren, und zündete täglich eine Kerze mehr an.
Anders als heute, wo der Adventskalender vom ersten Dezember bis zum Heiligabend 24 Tage zeigt, ändert sich die Anzahl der Tage vom ersten Advent bis Weihnachten jedes Jahr. Je nachdem ob der Heilige Abend auf den vierten Adventssonntag fällt oder an einen Tag danach. 1839 waren es 23.
Der Adventskranz – ein christliches Symbol der Vorfreude soll nicht nur die erwartungsvolle Vorweihnachtszeit bis zum Heiligen Abend verkürzen, sondern mit jeder weiteren Kerze das Licht erhellen und die Vorfreude auf die Geburt Jesus Christus steigern. Ein weiteres Lichtbrauchtum im Advent findet sich in den Kerzen am Christbaum.
Im Gegensatz zum Wichernkranz stecken wir heute nur 4 Kerzen auf den Kranz und die erste dürfen wir heute entzünden.
Ich wünsche Ihnen eine friedvolle und gesunde Adventszeit 2023.
Text und Foto: Gabriela Zander-Schneider