Freundschaft
„Ein Freund ist ein Mensch,
der die Melodie deines Herzens
kennt und sie dir vorspielt, wenn
du sie vergessen hast.“
(Albert Einstein)
Von welch bedeutsamer Bedeutung freundschaftliche Beziehungen für unser seelisches Gleichgewicht sind, erfahren wir gerade in der aktuellen Krise. Besonders in dieser bedrückenden Zeit ist kein Treffen, kein «in die Arme nehmen», kein vertrauter Austausch bei einer Tasse Kaffee im heimischen Wohnzimmer oder im Café möglich und gleichwohl dringend notwendig. Seit nunmehr 13 Monaten drücken die täglichen Meldungen über die Pandemie, die Zustände auf den Intensivstationen, die stetig steigende Zahl der Toten auf unser Gemüt. Das tröstliche Zusammensein mit liebgewonnenen Freunden, die gemeinsamen Unternehmungen, die bisher eine Abwechslung in den Alltag brachten, sind nicht durchführbar. Was vor dem Ausbruch dieser schrecklichen Seuche bedenkenlos zur wöchentlichen Routine gehörte, rangiert inzwischen in der Kategorie der herbeigesehnten Luxusgüter. Auch wenn ein kluger Mann einmal sagte, dass man wahre Freunde nicht jeden Tag zu Gesicht bekommen müsse, sondern sie im Herzen immer bei sich trägt, ist eine reale Begegnung doch erst das Salz in der Suppe. Nichts ist öder als eine ungesalzene Suppe.
Telefonieren, E-Mails und WhatsApp Nachrichten sind kein Ersatz für ein persönliches Beisammensein und doch ist es ein Glück, dass uns diese vielfältigen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Selbst ein Videotelefonat oder ein virtuelles Familientreffen sind gewiss wohltuender als eine gesichtslose Stimme am anderen Ende der Leitung. An manchen Tagen, wenn die Sehnsucht nach all den Menschen, die ich wiedersehen möchte, beinahe schmerzhaft ist, stelle ich mir vor, wie es sein wird sie wieder in die Arme zu nehmen, unbeschwert miteinander zu plaudern und so viel Zeit gemeinsam verbringen zu können, wie´s gefällt.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!
Text und Foto: © Gabriela Zander-Schneider